Es ist bereits über 40 Jahre her, dass bei Intel ein Vorgehensmodell namens „Objectives and Key Results“, kurz OKR, definiert und eingeführt wurde und dieses seitdem einen Siegeszug rund um den Erdball genommen hat. Interessant dabei, OKR sind seit ein paar Jahren nun endlich auch in Europa angekommen und haben mit der Integration in die 5.0er Version des Scaled Agile Framework (SAFe®) eine große Sichtbarkeit in der Agilen Community erhalten. Ein Grund mehr sich das, was hinter diesen 3 Buchstaben steht, näher anzuschauen!
Was sind nun aber OKR? In der Kurzform kann man sich OKR als ein agiles Vorgehensmodell zur organisationsweiten, kollaborativen Definition von gemeinsamen Zielen und dem kurz-iterativen, crossfunktionalen Arbeiten an eben diesen Zielen vorstellen. Wesentliche Merkmale ergeben sich dabei aus „organisationsweit“ und „kollaborativ“, also nicht mehr nur in meinem eigenen Silo (z.B. Bereich, Abteilung, Team) sondern eben über alle Bereiche hinweg und der gemeinsamen Erstellung der Ziele, also nicht mehr top-down in der hierarchischen Pyramide der Aufbauorganisation. Ebenso sind dann die weiteren Merkmale über „kurz-iterativ“ und „crossfunktional“ zu erkennen. Wir arbeiten mit OKR nicht mehr an langlaufenden Jahreszielen (oder noch längerer Dauer), sondern fokussieren zum Beispiel nur noch auf ein Quartal. Die Silo-übergreifende Zusammenarbeit in x-funktionalen Teams bildet dabei die Wertschöpfungskette innerhalb der Orga ab und führt zu einem weiteren essenziellen Charakteristikum von OKR: der extremen Fokussierung auf die Generierung von Mehrwert für den Kunden!
Eben dieses OKR-Merkmal ist sicherlich einer der Erfolgsfaktoren des Vorgehensmodells. Wir als Organisation fokussieren damit auf unseren Kunden und möchten mit der Umsetzung unserer Ziele diesem einen Mehrwert bringen. Dieses wiederum stellt die „Reason Why“, also die Frage nach dem „Warum“ unserer Arbeit an eine zentrale Stelle und führt letztlich organisationsweit zu einem gemeinsamen „Wollen“ innerhalb sinnstiftender Tätigkeiten. Business Agilität auf einem anderen Level!
Das klingt verlockend, erstrebenswert und auch nach dem, was viele Firmen anstreben: Sinnhafte Arbeit, motivierte Kollegen und letztlich dadurch einen (noch) größeren gemeinsamen Erfolg. Und tatsächlich ist dieses mit OKR erreichbar… wenn man sich auf die grundlegenden, notwendigen Änderungen innerhalb einer Organisation einlässt.
Diese Änderungen sind besonders relevant und zu allererst im geänderten Verhalten der Führungskräfte verortet, nachlaufend dann in der Fähigkeit der gesamten Organisation in einem stärker selbstorganisierten Setup über Abteilungsgrenzen hinweg zu arbeiten. Um mit OKR erfolgreich agieren zu können, ist ein Wandel vom „klassischen“ direktiven top-down geprägten Führungsstil hin zu einem über Vision und Sinnhaftigkeit motivierenden Verhalten notwendig, das der Organisation ausreichend Spielraum gibt, gemeinsame eigene Ziele zu definieren und an deren Erreichung zu arbeiten. Ebenso ist es unabdingbar das Verständnis zu kultivieren, dass mit dem Einsatz von OKR nun die abteilungsübergreifenden OKR-Teams weitestgehend autark für den Erfolg, aber auch für den Misserfolg ihrer Ziele verantwortlich sind.
Beides beschreibt eine spannende und lohnenswerte Reise, auf die sich Firmen mit ihrer OKR-Einführung begeben und je nach Organisationsgröße dann mehrere Monate bis hin zu 2-3 Jahren beschäftigen. Ein Umstand, der sich beim ersten Blick auf OKR und deren im Grunde sehr leichtgewichtigem Aufbau nicht sofort erschließt. Ein guter Start für eine erfolgreiche OKR-Einführung ist hier im 2-tägigen OKR-Training zu empfehlen. Dieses vermittelt dem einfach Neugierigen bis hin zum versierten Agile Coach die Historie von OKR, das grundlegende Vorgehen beim Arbeiten mit OKR als auch das eigentliche Formulieren von guten Objectives und schnell messbaren Key Results. Daneben werden praxisnah Beispiele und Hilfestellungen zur Einführung von OKR gegeben und diese im Kontext agile Change Management vermittelt. Ziel des Trainings ist immer anwendbares Wissen zu vermitteln, Unsicherheiten in der Anwendung zu nehmen und noch mehr Lust auf „Objectives and Key Results“ zu machen!
Trainingstermine zu OKR: https://www.kegon.de/training/okr-objectives-key-results/
Interview mit Stefan Engels: